Was ist eine Smart City? – Moderne Zeiten erfordern moderne Städte

Smart City Singapur

Wenn es um moderne Städte geht, fällt immer wieder der Begriff Smart City. Das Problem ist, dass dieses oft verwendete Schlagwort überall etwas anders interpretiert wird. Gemeinsam ist in der Regel jedoch die Nutzung neuester Technologien um verschiedene Bedürfnisse effizienter zu bedienen.

Wir zeigen euch, was eine Stadt überhaupt erst smart macht und welche Städte Vorreiter dieser Smart Cities sind.

Nachhaltigkeit ist wichtig für eine Smart City

Bei einer Smart City geht es nicht nur um Digitalisierung, sondern auch um gesellschaftliche Verantwortung. Nachhaltigkeit ist derzeit nicht nur ein Trend, sondern auch eine Notwendigkeit.

Für moderne Städte bedeutet Nachhaltigkeit unter anderem die Nutzung von nicht-erneuerbaren Ressourcen zu minimieren und erneuerbare Ressourcen intelligent einzusetzen. Wie zum Beispiel mit Gebäuden, die je nach Bedarf als Wohnraum, Geschäft oder Büro genutzt werden können. Eine intelligente Stadt muss sich Entwicklungen anpassen können, ohne immer wieder umgebaut werden zu müssen.

Bei der Energie setzt man zudem mehr auf grünen Strom und versucht die regionale Wirtschaft stärker einzubeziehen. Das stärkt nicht nur regionale Erzeuger, sondern reduziert auch die Emissionen durch Transporte.

In Kopenhagen sammelt man zur Optimierung von Abläufen massenweise Daten. WLAN-fähige Busse ermöglichen beispielsweise die Erfassung zahlreicher Verkehrsteilnehmer in Echtzeit. Sensoren informieren zudem über Verkehrsaufkommen, Füllstände von Mülleimern oder Zustände der Abwasserkanäle.

Die Daten können Kopenhagens Bürger aber auch per App selbst einsehen. So erfahren sie beispielsweise wie groß ihr derzeitiger CO2-Fußabdruck und ihr Verkehrsverhalten ist. Die App gibt sogar Vorschläge zur Optimierung und zeigt dabei Alternativen um unterwegs mehr Kalorien zu verbrennen.

Neue Mobilität in der Smart City

Dass viele Ziele ineinandergreifen erkennt man auch an den Verkehrszielen der Smart Cities. Denn auch hier steht die Nachhaltigkeit im Fokus. Smarte Mobilität ist effizient und emissionsarm. Intelligente Verkehrssteuerung und großzügig angelegte Straßen sorgen beispielsweise für einen problemlosen Verkehrsfluss. Mitunter gibt es auch Modelle, Spuren zu unterschiedlichen Tageszeiten dem Verkehr entsprechend anders zu nutzen oder sie wahlweise sogar zum Bürgersteig oder Parkplatz umzufunktionieren. Mittels Sensoren und Apps lässt sich der Verkehr auch auf alternative Routen umleiten, um einen Stau zu verhindern.

Weiter stellen Smart Cities auch eine durchdachte Infrastruktur für Elektrofahrzeuge zur Verfügung. Noch ist es in der Vielzahl von Firmengebäude nicht einmal möglich Ladestationen in der Garage nachzurüsten, da die Gebäude nicht darauf ausgelegt sind.

Noch wichtiger ist es in einer Smart City aber den Verkehr von den Straßen runter zu bekommen. Dazu braucht es einen leistungsfähigen ÖPNV und eine starke Fahrradinfrastruktur, wie sie etwa in den Niederlanden üblich ist. Mittlerweile gibt es Car Sharing-Dienste, Fahrdienste wie Moia oder neue Mobilitätskonzepte wie den E-Scooter.

Smart City
Verkehrsaufnahme einer Smart City

Die geplante Smart City von Google möchte außerdem Warentransporte und Müllentsorgung per Roboter in ein unterirdisches System verlegen, um die Straße noch mehr zu entlasten und Prozesse stärker zu automatisieren.

Eine Smart City sorgt für Sicherheit

Die moderne Stadt ist nicht nur nachhaltig, grün und effizient, sondern auch sicher. Sicherheit bedeutet in diesem Fall aber auch Überwachung. Ohnehin ist eine Smart City mit zahlreichen Sensoren ausgestattet und sammelt unzählige Daten um etwa Services oder Verkehr bedarfsgerecht anzusteuern.

Die südkoreanische Smart City Songdo hat nicht nur breite Radwege und 40 Prozent Grünflächen und Müllentsorgung per Rohrleitungen, sondern auch ein fortschrittliches Sicherheitssystem. 960 Kameras und unzählige Sensoren laufen in einer Einsatzzentrale zusammen. Die Kameras überwachen Gebäude, erstellen Wärmebilder, analysieren die Luftverschmutzung, lesen Nummernschilder aus. Die Sensoren hören mit und erkennen, wenn irgendwo ein Streit zu eskalieren droht.

Das hat den Vorteil, dass sofort auf Feuer, erhöhte Verschmutzung und Gewalt reagiert werden kann, sogar über Lautsprecher – aber man steht gewissermaßen auch unter Dauerüberwachung, wie sie in Deutschland verpöhnt ist. Sicherheit kann so auch schnell zum Überwachungsstaat führen, zumal Apps auch immer mehr Daten senden und empfangen. Es sorgt zwar für mehr Sicherheit, aber hat im Gegenzug den Preis der eigenen Privatsphäre.

Moderne Städte als Lifestyle

Vorerst sprechen Smart Cities noch nicht zwingend den Querschnitt der Bevölkerung an. Vor allem in Deutschland bemerkt man ein starkes Generationengefälle wenn es um die Akzeptanz neuer Technologien oder die Angst vor der Datenkrake geht. Auch Bewegungen wie Fridays for Future bestehen vorwiegend aus jungen Menschen, die eine ganz neue Verantwortung für die Zukunft sehen.

Smart Cities sind eine Frage des Lifestyles. Für all jene, die Nachhaltigkeit leben wollen und sich für neue Ideen begeistern, ist die Smart City perfekt geeignet. Aber Smart Cities haben auch generationsübergreifend Potential. Das Zusammenleben von jung und alt wird in modernen Siedlungskonzepten auch immer mehr bestärkt, gerade da die klassische Großfamilie immer seltener wird.

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Image by Vernon Raineil Cenzon via unsplash