Flugauto AirCar absolviert Testflug: Sieht so die Zukunft aus?

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Flugautos kennen wir bisher nur aus Science-Fiction-Filmen, wie „Das fünfte Element“ oder „Blade Runner: 2049“. Doch der Unternehmer Stefan Klein bringt sein Modell des Flugautos namens „AirCar 1“ jetzt in die Gegenwart.

 

Was es genau mit AirCar auf sich hat und ob Flugautos wirklich die Zukunft der Transportmittel darstellen, erfahrt ihr in diesem Beitrag.

 

Die Geschichte der Flugautos

Schon 1917 träumten die Menschen von fliegenden Autos. Der erste Entwurf stammt von Glenn Curtiss, dessen Modell aber noch nicht flugfähig war. 20 Jahre später überflog der Pitcairn Autogyro AC-35 Washington, D.C. Ein Jahr später wurde das erste Flugauto, das mehrmals flog und mehrfach nachgebaut wurde, entwickelt.

 

Es ist also kaum verwunderlich dass die Menschen in den Nachkriegsjahrzenten die Vorstellung hatten, dass im 21. Jahrhundert das Flugauto zum Standard-Transportmittel gehören würde. So weit sind wir zwar noch nicht, aber sehr nah dran.

 

Anfang Juli 2021 absolvierte AirCar schließlich einen halbstündigen Flug vom slowakischen Flughafen Nitra zum 90 Kilometer entfernten Flughafen der Hauptstadt Bratislava.

 

Flugauto AirCar im sportlichen Design

Das Design des AirCar erinnert überhaupt nicht mehr an die Anfänge der Flugauto-Entwicklung. Dieses Modell ähnelt (mit eingeklappten Flügeln) einem modernen Sportwagen – mit großem Heckspoiler und einem auffälligen Propeller.

 

Wenn die Flügel ausgefahren sind, kann AirCar ganz einfach von einer Startbahn aus Gras oder Asphalt abheben. In der Luft verhält sich das Flugauto wie ein handelsübliches Kleinflugzeug. Nach der Landung wird per Knopfdruck die gesamte Karosserie ineinander geschoben, so dass das Flugauto wieder wie ein (fast) normales Auto aussieht.

 

Angetrieben wir AirCar durch einen 160 PS BMW-Motor, der beim Fliegen den Propeller antreibt und am Boden für eine anständige Leistung sorgt. So hat das Flugauto eine Höchstgeschwindigkeit von 190 km/h und erreicht eine Flughöhe von rund 2.500 Metern.

 

Das Flugauto im Alltag: Ein Ding der Unmöglichkeit?

In der Slowakei, dem Sitz des Herstellers Klein Vision, hat AirCar bereits eine Straßenzulassung. Solch eine Zulassung wäre auch in Deutschland denkbar. Doch beim TÜV würde hierzulande der Spaß bereits aufhören, denn aktuell fehlt noch ein Sicherheitsgurt.

 

Zur alltäglichen Nutzung müssten genügend Flughäfen zur Verfügung stehen, denn diese braucht AirCar zum Starten und zum Landen gleichermaßen. Auch müssten die Flughäfen schnell angefahren und verlassen werden können – schließlich hat man in der Alltagsnutzung keine Zeit für ausgiebige Pass- und Gepäckkontrollen. Die Vorstellung, dass man also einfach so aus einem Stau heraus abheben könnte, ist also nur Fantasie.

 

Um AirCar nicht nur auf der Straße nutzen zu können, bräuchte man zudem eine Fluglizenz. In Deutschland kostet diese um die 10.000 Euro und ist damit kein Schnäppchen. Doch ohne eine Fluglizenz kann man damit natürlich auch nicht fliegen.

 

Sind Flugautos die Zukunft?

Wie auch die Drohnen, die Amazon zur Lieferung benutzen möchte, gibt es aktuell noch viele rechtliche Hürden, die Flugautos daran hintern, zum alltäglichen Transportmittel zu werden. So beträgt maximale Flugzeit bei den meisten Modellen lediglich um die 30 Minuten. Doch auch die Batterietechnik scheitert aktuell, denn hier fehlt noch die Leistung: besonders wenn mehrere Passagiere an Bord sind.

 

Zudem könnte das Wetter dem Traum von Flugautos ein Schnippchen schlagen. Anders als etwa normale Autos, sind Flugautos anfälliger gegen Winde und Gewitter. Eine Windböe auf der Erde fühlt sich nun einmal anders an als der Wind auf 2.500 Metern.

 

Eine weitere Hürde sind natürlich auch die Kosten. Aktuell würde AirCar etwa 1,5 Millionen Euro kosten. Doch auch in naher Zukunft wären Flugautos vermutlich eher ein Fortbewegungsmittel für gut betuchte Menschen.

 

Was die Zukunft aber tatsächlich bringen wird, bleibt abzuwarten. Morgan Stanley, ein US-amerikanisches Investmentbanking- und Wertpapierhandelsunternehmen geht davon aus, dass die Flugauto-Industrie bis 2040 um die 1.5 Milliarden US-Dollar wert sein wird. Das Potential für diese Branche wird also wahrgenommen. Ob es auch wirklich genutzt wird, werden wir noch sehen.