Lidar – Verborgenes bleibt nicht länger verborgen

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Die Archäologie beschäftigt sich zwar mit Gegenständen aus der weiten Vergangenheit, nutzt aber Zukunftstechnologien zur Erforschung dieser. Lidar, kurz für light detection and ranging, wird genutzt, um Ruinen in stark bewaldeten Gebieten zu finden. Forscher konnten mit dieser Methode weltweit Erstaunliches erkunden. Lidar-Systeme senden Laserimpulse aus, detektieren das aus der Atmosphäre zurück gestreute Licht und können somit die Bestandteile der Atmosphäre messen. Dadurch ist es möglich, die Beschaffenheit von Landschaften zu messen und in dreidimensionalen Modellen wiederzugeben.

Forscher und Archäologen haben für diese Technologie großen Nutzen gefunden, schließlich gibt es überall auf der Welt antike Kulturen, über die wir wenig bis gar nichts wissen. Lidar könnte in Zukunft dafür sorgen, dass wir mehr und mehr Antworten auf unsere Fragen erhalten. Immer häufiger werden Lidarsysteme an Flugzeugen und Helikoptern befestigt, um große Flächen zu scannen. Dies geschieht meistens in Gebieten, die für den Menschen schwer zugänglich sind. Wundert euch also nicht, wenn ihr während eures Urlaubs in den Tropen Flugzeuge über den Dschungel fliegen seht, dabei könnte es sich um eine Untersuchung handeln.

Unbekannte Maya-Stadt in Guatemala entdeckt

Ein internationales Forscherteam sorgte mit der Entdeckung einer riesigen Maya-Stätte für Aufsehen in der Forschungswelt. Zuvor glaubte man bereits vieles über die Maya-Kultur zu wissen, dies hat sich allerdings relativiert. Der nördliche Dschungel Guatemalas lässt eine Forschung am Boden kaum zu, weil dieser sehr dicht bewachsen ist. Mithilfe eines Lidar-Systems konnte diese Hürde überwältigt werden und die Forscher konnten sich ein viel genaueres Bild machen. Die Forscher konnten ausgeklügelte Bewässerungssysteme ausmachen, tausende Häuser entdecken und eine riesige Anzahl landwirtschaftlicher Felder verzeichnen. Es wird angenommen, dass diese Maya-Stadt bis zu zehn Millionen Menschen beherbergt haben könnte. Diese Anzahl von Menschen wäre zu dieser Zeit mehr als enorm!

Die Maya-Geschichte geht wohl 3000 Jahre zurück und man glaubt, dass diese Entdeckung mehr als hilfreich zur Entschlüsselung der Maya-Dynastie sein wird. Die dreidimensionalen Modelle liefern uns ein Bild von einem Imperium, welches uns erstaunt und weitere Fragen aufwirft. Der Untergang der Maya ist bis heute ungeklärt, vielleicht kann diese Entdeckung für Klarheit sorgen.

Erkenntnisse kosten Geld

Der Kostenfaktor spielt beim Ergründen alter Kulturen eine große Rolle, schließlich ist das Verfahren sehr teuer. Da Forscherteams häufig nur ein knappes Budget für ihre Forschungen bekommen, dürfen wir zukünftig nur einzelne Durchbrüche erwarten. Außerdem sind viele Ausgrabungsgebiete weit von der Zivilisation entfernt und somit nur bedingt mit dem Hubschrauber oder dem Flugzeug zugänglich. Ein weiterer Kosten- und Problemfaktor spielt die Freilegung der Ruinen auf dem Boden. Dafür müssen häufig große Teile des Dschungels freigelegt werden und dieser stellt ein wichtiges Habitat für Tiere und Pflanzen dar.

So sehr wir uns also über die Entdeckung freuen und freudig in die Zukunft schauen, haben sich neue Probleme aufgetan, mit denen es umzugehen gilt. Das Aufsehen hat aber dafür gesorgt, dass sich Privatleute mit der Thematik befassen und diese können in manchen Fällen effizienter handeln. Lustigerweise hält die Zukunft einiges für Archäologen bereit und man wird sehen, was die Welt noch alles zu offenbaren hat.
„The Laser that’s changing the World“ ist ein Buch, mit welchem ihr die Lasertechnik des Lidar Systems noch näher erklärt bekommt. (Provisionslink)


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