Schachregeln und Historie

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Schach wird nicht umsonst das Spiel der Könige genannt. Es hat eine Jahrhunderte alte Tradition und dessen Ursprünge sind nicht bis ins Detail bekannt. Heute hat Schach häufig einen etwas nerdigen Ruf. So gelten Schachspieler, Schachklubs oder Turniere bei vielen als uncool oder seltsam. In Wahrheit ist Schach jedoch ein extrem komplexes Spiel, das nichts dem Zufall überlässt. Beim Schach sitzen sich zwei Gegner gegenüber und sind maximal konzentriert. Hier gewinnt der Bessere. Der Zufall muss draußen bleiben. Besonders schön am Schach ist auch, dass es günstig ist und wir es so gut wie überall Spielen können – ob online oder physisch. Damit auch ihr in die wirklich faszinierende Welt des Schachs eintauchen könnt, erklären wir euch hier die Schachregeln Historie es Spiels der Könige.

Woher kommt das Schachspiel?

Vermutet wird, dass das ursprüngliche Schach – genannt Chaturanga – in Nordindien entstand. Dieses Urschach hat wenig mit dem heutigen Schach zu tun. Hier treten vier Spieler in zwei Teams gegeneinander an. Mit Händlern oder Soldaten gelangte das Chaturange schließlich nach Persien, wo aus dem Chaturanga das Chatrang wurde. Hier entwickelte sich unter anderem das auch heute noch bekannte Schachgebot, bei dem man den Gegner warnt, wenn der König bedroht wird – damals der Shah.

Das Chatrang wurde allerdings auch in Zweierteams gespielt. In Persien wurde das Chatrang noch berühmter als in Indien, was daran lag, dass die Herrscher sich besonders für das Spiel begeistern konnten. Nach dem Sieg der Araber über die Perser gegen Mitte des 7. Jahrhunderts wanderte das Chatrang im Zuge eines regen kulturellen Austausches schließlich nach Arabie. Von hier aus gelangte es über mehrere Wege nach Europa. Hier wurde das Spiel weiterentwickelt und immer mehr zu dem Schach, das wir heute kennen.

Eine wirkliche Revolution erlebte es schließlich im 18. und 19. Jahrhundert mit der Verbreitung der Schachcafés. Während es zuvor ein Spiel für den Adel und die Oberschicht war, bildete sich in der industriellen Revolution eine neue Mittelschicht, die ganz versessen auf das Spiel wurde. Schon bald verbreiteten sich Schachcafés und Schach wurde von jedermann gespielt. Zu guter Letzt erhielten die Schachfiguren Mitte des 19. Jahrhunderts ihr heutiges Design. Zuvor ließen sie sich lediglich durch ihre Größe voneinander unterscheiden.

Die Schach Regeln – nicht verzweifeln

Schach ist kein einfaches Spiel. Die Regeln sind vielfältig und teilweise etwas kompliziert. Aber keine Sorge, jeder kann das Schachspielen lernen und hat man es einmal verstanden, erwartet ein stetig steigendes Verständnis für das Spiel. Beim Schach treten zwei Gegner – Schwarz und Weiß – gegeneinander an. Die wohl bekannteste Schachregel dabei lautet: „Weiß macht den ersten Zug“.

Das Ziel

Das Ziel des Schachs ist einfach formuliert. Es geht darum, den gegnerischen König zu schlagen – ihn „Schachmatt“ zu setzen. Ist das geschafft, ist die Partie gewonnen.

Das Schachbrett

Das Schachbrett besteht aus 8×8 Feldern, die abwechselnd schwarz oder weiß sind. Dabei wird das Schachbrett so aufgebaut, dass die rechte untere Ecke des Bretts weiß ist.

Die Reihen sind dabei auf der Waagerechten von „a“ bis „h“ und auf der Senkrechten von eins bis acht gekennzeichnet. So lassen sich einzelne Felder mit a1 oder e4 betiteln.

Die Schachfiguren

Beim Schach gibt es insgesamt 32 Spielsteine, wovon 16 weiß und 16 schwarz sind. Schwarz und Weiß haben dieselben Spielsteine und bauen sich auf ihrer Seite exakt gleich auf. Die Schachfiguren sind die Folgenden:

  • Bauer
  • Springer
  • Läufer
  • Turm
  • Königin
  • König

Weiß und Schwarz haben jeweils acht Bauern, zwei Springer, zwei Läufer, zwei Türme, eine Königin und einen König. Jeder Figurentyp kann sich außerdem unterschiedlich über das Brett bewegen. Wie, erklären wir später.

Die Grundstellung

Beim Schach müssen die Figuren laut den Schachregeln immer auf die selbe Art und Weise aufgestellt werden. Dabei ist es wichtig, dass die Dame immer auf „ihrer“ Farbe steht. Die schwarze Dame steht also auf einem schwarzen Feld und die weiße Dame auf einem weißen. Ganz außen stehen die Türme, danach kommen die Springer, die Läufer und schließlich Dame und König. In der Reihe davor werden die Bauern aufgestellt.

Der Spielablauf

Ein Schachspiel beginnt nach den Schachregeln immer gleich. Weiß beginnt und macht den ersten Zug. Nun ziehen Schwarz und Weiß abwechselnd ihre Figuren über das Spielbrett, bis das Spiel endet. Ein Schachspiel endet nach den Schachregeln entweder durch ein Schachmatt oder durch ein Remis. Remis bedeutet unentschieden und tritt unter den folgenden Bedingungen auf:

  • Der Spieler, der am Zug ist, hat keine erlaubte Zugmöglichkeit mehr, steht aber nicht im Schach
  • Eine Stellung ist erreicht, in der kein Spieler den anderen mehr Matt setzen kann
  • 50 Züge lang wurde weder eine Figur geschlagen , noch wurde ein Bauer bewegt
  • eine identische Stellung wurde ist zum dritten Mal entstanden
  • Wenn die Bedenkzeit abgelaufen ist

Das Schlagen einer Figur

Eine Figur kann nach den Schachregeln dann geschlagen werden, wenn eine gegnerische Figur auf ihr Feld zieht. Dabei können sich nur gegnerische Figuren schlagen. Also kann Weiß Schwarz schlagen und andersherum. Weiß kann aber nicht Weiß und Schwarz keine Figur von Schwarz schlagen.

Die Figuren und ihr Züge

In den Schachregeln ist genau festgelegt wie sich, welche Figur über das Schachbrett bewegen kann. Die verschiedenen Zugmöglichkeiten wollen wir im folgende kurz erläutern.

Der König

Der König kann nur sehr begrenzt über das Schachbrett wandern. So kann er lediglich ein Feld in alle möglichen Richtungen vorwärtsgehen. Allerdings gibt es einen besonderen Zug, den der König machen kann: die Rochade. Dieser funktioniert aber nur dann, wenn der König und einer der Türme noch nicht gezogen haben. Hier erklären wir die ***kurze*** und ***lange*** Rochade anhand des weißen Spielers. Die ***kurze Rochade*** funktioniert dabei so, dass der König auf g1 zieht und der Turm auf f1. Vorausgesetzt zwischen Turm und König befinden sich keine anderen Figuren und beide wurden noch nicht bewegt.

Die ***lange*** Rochade funktioniert ganz ähnlich auf der Seite des Spielbretts, auf der König und Turm weiter voneinander entfernt sind. Dabei landet der König auf c1 und der Turm auf d1. Die Rochade ist eine wirksame Methode, um den König vor angriffen zu schützen.

Die Dame

Die Dame ist eine der stärksten Figuren im Schachspiel. Laut der Schachregeln kann sie sowohl gerade als auch diagonal über das ganze Feld ziehen. Allerdings kann sie dabei keine Figuren überspringen.

Die Türme

Die Türme sind ebenfalls sehr mächtige Figuren und besonders hilfreich, wenn es darum geht, den König Matt zu setzen. Die Schachregeln besagen, dass sie in gerade Richtungen über das gesamte Feld ziehen dürfen.

Die Läufer

Auch die Läufer bestechen im Schachspiel durch ihre große Reichweite. Sie können nur diagonal ziehen, dafür aber über das gesamte Feld. Da sie nur diagonal ziehen können, sind sie an die Farbe ihres Startfeldes gebunden.

Die Springer

Die Springer sind die einzigen Figuren, die laut den Schachregeln über andere Figuren hinweg springen können. Das macht sie extrem mobil. Dabei ziehen sie immer zwei Felder und eins zur Seite in alle möglichen Richtungen.

Die Bauern

Die Bauern sind das Fußvolk der Armee. Sie sind sehr eingeschränkt und können lediglich vorwärts und niemals rückwärts gehen. Allerdings haben sie einige Besonderheiten:

    • Bauern können andere Figuren nur diagonal schlagen.
    • Bauern können von ihrer Grundstellung aus ein einziges Mal zwei Felder vorrücken.
    • Rückt ein Bauer zwei Felder vor und steht nun neben einem gegnerischen Bauern, kann dieser ihn schlagen und stellt sich auf das Feld hinter ihm.

Einige Tipps

In diesem Artikel erklären wir euch lediglich die Schachregeln. Damit habt ihr Formal alles, um mit dem Spiel loszulegen. Allerdings lässt sich das eigene Schachspiel schon mit ein paar kleinen Tipps maßgeblich verbessern.

Die Eröffnung

Die Eröffnung ist beinahe eine der wichtigsten Phasen im Spiel. Zu Beginn einer Schachpartie verdecken nämlich die Bauern eure mächtigeren Figuren. Ziel der Eröffnung ist es, die eigenen Figuren möglichst schnell ins Spiel zu bringen und dabei die Mitte zu kontrollieren – also die Felder d4, d5, e4 und e5. Von hier aus haben die meisten Figuren nämlich die größte Wirkung.

Spiele anschauen und nachvollziehen

Auf Seiten wie chess.com könnt ihr nicht einfach Spielen, ihr könnt euch auch Partien von Meistern des Schachs anschauen und sie Schritt für Schritt nachvollziehen. Das kann helfen, das eigene Spiel zu verbessern.

Spielen, Spielen, Spielen

In der Theorie ist Schach einfach. Doch in der Praxis sieht man, dass Schach wahnsinnig anspruchsvoll ist. Viele Fehler sind auf Unkonzentriertheit oder Unachtsamkeit zurückzuführen. Um das zu verhindern, ist es ratsam, einfach ganz viel Schach zu spielen. Versucht euch dabei nicht so sehr zu ärgern, falls ihr verliert. Gerade wenn ihr online auf Seiten wie chess.com oder chess24.com spielt, wird das nämlich immer wieder passieren. Aber: Jeder unkluge Zug, jede Unachtsamkeit hilft euch, zu lernen und eure Fähigkeiten zu verbessern.


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