Es hat Klick gemacht: Herkömmliche Tastatur vs. mechanische Tastatur
Viele von uns verbringen mehrere Stunden am Tag vor dem PC. Doch oftmals machen wir uns dabei nur wenig Gedanken um das Equipment, das wir zum Arbeiten, Zocken oder Tippen benutzen. Es ist allgemein hin bekannt, dass der richtige Bürostuhl und die richtige Einstellung des Bildschirms den Arbeitsalltag um einiges vereinfachen können. Doch wusstet ihr, dass die falsche Tastatur ebenfalls zu Krämpfen oder sogar langwierigen Handverletzungen führen kann? Nicht jede Tastatur eignet sich für jeden Anwendungsbereich. Deswegen vergleichen wir heute zwei beliebte Tastaturen-Modelle. Herkömmliche Tastatur vs. mechanische Tastatur: Was kann im Alltag besser bestehen?
Rubberdome-Tastatur – Standard im Büro
Die sogenannten Rubberdome-Tastaturen sind Standard in den meisten Büros, finden sich aber zum Beispiel auch in Laptops oder vielen Tablet-Tastaturen. Diese Art der Tastatur hat ein Gumminoppen unter jeder Taste, welcher bei Betätigen der Taste nach unten gedrückt wird und somit den Befehl an den PC weitergibt. Einer der größten Vorteile dieser Tastaturen ist, dass sie günstig sind. Außerdem muss die Gummischicht unter den Tasten nicht sonderlich dick sein, sodass auch dünnere Tastaturen damit ausgestattet werden können, wie eben bei Laptops oder Tablets gewünscht.
Darüber hinaus können Rubberdome-Tastaturen sehr leise sein. Somit werden im Büro die Kollegen nicht von euren Tippen-Geräuschen gestört.
Doch viele herkömmliche Tastaturen haben nur einen sehr schwammigen Druckpunkt, sodass man kein sonderliches Feingefühl für die Tasten entwickeln kann. Außerdem liegt der Druckpunkt meisten sehr tief. Die Taste löst also nur aus, wenn sie ganz durchgedrückt wird. Hinzu kommt die geringe Lebensdauer. Durchschnittlich hält eine herkömmliche Rubberdome-Tastatur um die 5.000.000 Anschläge aus, bevor sie den Geist aufgibt. Irgendwann wird das Gummi unter den Tasten spröde und die Genauigkeit beim Tippen nimmt merkbar ab. Zu flache Rubberdome-Tastaturen können außerdem dafür sorgen, dass die Finger irgendwann verkrampfen. Da die Fingerkuppen rund und nicht flach sind, ist eine natürliche Handhaltung bei flachen Tastaturen nicht möglich. Das mag für Personen, die nur ab und zu tippen kein Ausschlusskriterium sein, spätestens bei häufiger Benutzung der Tastatur fällt es aber eben doch auf.
Mechanische Tastaturen – vom Gaming in den Alltag
Die meisten Gamer schwören auf mechanische Tastaturen. Ein Grund dafür ist, dass die Anschlagszeit deutlich geringer ist, als bei herkömmlichen Tastaturen. Viele mechanische Tastaturen besitzen nämlich Tasten, die statt eines Gummis eine Metallfeder eingebaut haben. Die löst nicht nur schon bei der kleinsten Bewegung aus, sondern sie springt auch um einiges schneller wieder nach oben. Und diesen Zeitunterschied, bis wann eine Taste wieder neu einsetzbar ist, merkt man nicht nur beim Zocken, sondern eben auch beim Tippen.
Herkömmliche Tastaturen haben manchmal das Problem des Key-Ghostings. Gemeint ist damit, dass eine schnelle Eingabe von mehreren Tasten hintereinander nicht richtig erkannt oder missverstanden wird von der Rubberdome Tastatur, da die Tasten einfach nicht so präzise sind. Wenn man dann mitten im Schreib-Flow ist, kann das schon mal nerven. Dieses Problem kennen mechanische Tastaturen dank ihrer metallenen Sprungfeder so gut wie gar nicht.
Außerdem „überleben“ mechanische Tastaturen länger. Durchschnittlich gehen sie erst nach 50.000.000 bis 70.000.000 Anschlägen schwerer als normal. Ein großer Nachteil der mechanischen Tastaturen ist jedoch, dass sie meistens sehr laut sind. Zwar kann man teilweise auch Schalldämpfer dafür kaufen, aber der Umbau ist umständlich und die hohe Genauigkeit der Tasten wird dann ebenfalls ein wenig eingeschränkt. Zudem sind mechanische Tastaturen um einiges teurer, da die Herstellung aufwendiger ist.
Welche Tastenart eignet sich für mich?
Dazu kommt, dass es bei mechanischen Tastaturen verschiedene Tastenarten je nach Anwendung gibt. Zur Übersicht sind sie in verschiedenen Farben gekennzeichnet. Der bekannteste Hersteller für die Switches ist die Marke Cherry, die inzwischen vier verschiedene Tastenarten anbieten. Dabei eignen sich die blauen Tasten vor allem für Menschen, die des Öfteren längere Texte schreiben. Denn sie lösen bereits aus, wenn man die Taste nur 2mm herunterdrückt und sorgen somit für ein besonderes angenehmes Schreibgefühl. Die sogenannten „Browns“ sind etwas leichter und leiser als die Blauen. Die Reds hingegen eignen sich vor allem für Gamer, da sie sich am leichtesten drücken lassen. Zu guter Letzt eignen sich die schwarzen Tasten für Personen, die sehr genau arbeiten, da sie ein wenig mehr Gewicht haben als die anderen Tasten. Letztlich sollte man aber am besten vor Ort ausprobieren, mit welchen Switches man am besten klarkommt.
Herkömmliche Tastatur vs. Mechanische Tastatur: Was ist nun besser?
Beim Vergleich herkömmliche Tastatur vs. mechanische Tastatur kommt es stark darauf an, für welche Tätigkeiten man die Tastatur primär nutzen möchte. Wer nur wenig tippt und die Tastatur nur als Mittel zum Zweck sieht, für den reicht eine herkömmliche Tastatur vollkommen aus. Der geringe Preis, die große Vielfalt an Herstellern und die handlichen Designs machen normale Tastaturen zum idealen Alltagsbegleiter. Wer jedoch besonders viel, oder besonders schnell tippt, der wird mit mechanischen Tastaturen ein ganz neues Arbeitsgefühl erleben. Die empfindlichen Tasten machen das Tippen um ein Vielfaches angenehmer. Und auch im Gaming macht den mechanischen Tastaturen so schnell keiner etwas vor. Man merkt einfach den qualitativen Unterschied, der sich zwischen Gumminoppen und einer Stahlfeder zeigt. Wenn man mit etwas Lautstärke beim Tippen leben kann, lohnt es sich lieber einmal mehr Geld für eine vernünftige Tastatur in die Hand zu nehmen. Die dann nicht nur angenehmer zu bedienen ist, sondern auch noch langlebiger.
Image by Artem Smus via Unsplash